Formal semantics and semantic implementation

Linguistics Department, Georg-August Universität Göttingen,  Summer 2005, teaching language: English

Roland Schäfer, Introduction to Semantics
Roland Schäfer, PROLOG notes

In referentiell-semantischen Theorien beschäftigt man sich mit der Frage, wie Bedeutungen komplexerer Ausdrücke aus der Bedeutung ihrer Bestandteile konstruiert werden. Der Satz “Eine Katze sitzt auf der Matte” ist z.B. nur dann wahr, wenn es in der realen Welt eine Katze sowie eine Matte gibt, wenn die Katze sitzt (und nicht steht, läuft o.ä.), und wenn sich dabei die Matte unter der Katze befindet. Diese Fragestellung ist im Prinzip sehr einfach, wenn unsere Theorie genau definieren kann, welche Objekte und Relationen Wörter wie Nomina oder Verben bezeichnen, und wie der Mechanismus ihrer Kombination funktioniert. Da man sich hierfür der formalen Mittel der Logik bedient, beginnen wir mit einer Einführung in die Logik. Neben diversen Fragen der Semantik werden sogenannte Kategorialgrammatiken erörtert, die eine optimale Syntax-Semantik-Schnittstelle modellieren. Wie einfach es ist, mit den erarbeiteten Mitteln von der Theorie in die Praxis zu springen, wird durch eine integrierte Einführung in eine geeignete Programmiersprache wie Lisp oder Prolog demonstriert.
Die Veranstaltung richtet sich an Studierende sprachwissenschaftlicher Fächer im Grundstudium, die schon mindestens ein Semester einer Einführung in die Allgemeine Sprachwissenschaft absolviert haben. Diese Veranstaltung vermittelt das Wissen des Bandes “Meaning and Grammar” von Chierchia und McConnell-Ginet (2000), der Teil des Lektürekanons für die Prüfungen in Allgemeiner Sprachwissenschaft ist. Studierenden im Grundstudium wird die Teilnahme daher dringend empfohlen.